Galerie Teil 4

39

Der nördliche Teil der Wilhelmstraße. Ganz rechts das allen Zechern in wehmütiger Erinnerung gebliebene Lokal von Hugo Neumann. Neben Konditorei und Café von Otto Bardeleben, der mit seinem Lebenkuchen Hoflieferant des Prinzen Heinrich zu Schöeich-Carolath war.

40

Gebrüder Hückels Kolonialwaren-, Delikatessen- und Weinhandlungsgeschäft mit Weinstube. Links neben dem Gebäude der schmalen Durchgang zur Mauerstraße, die Hückelgasse.

43

Wie Jägerstraße von der Wilhelmstraße aus gesehen. Im 18. Jahrhundert hieß sie noch Gegenstraße. Die Aufnahme stammt aus der Zeit vor 1906, als Wriezen noch keine Wasserleitung hatte, deshalb am linken Straßenrand eine der 112 über das Stadtgebiet verteilten Pumpen. Die ältesten Häuser dieser Straße stammen aus der Zeit von 1664 bis 1700. Alle Grundstücke auf der linken Straßenseite hatten einen Zugang zu der dahinter liegenden Kanalstraße.

44

Der mittlere Teil der Jägerstraße. Im Vordergrund das Haus Nummer 28, in dem Robert Glaeser eine täglich (!) geöffnete Badeanstalt für elektrische Dampf- und Wannenbäder betrieb. Die Stadtverwaltung hat offenbar immer die Ausgaben für eine Verbesserung des sehr schlechten Zustandes des Kopfsteinpflasters der Jägerstraße gescheut, wie die Bilder zeigen. Alle Häuser brannten 1945 ab.

45

Blick in den unteren Teil der Jägerstraße. Vorn rechts und links Beamten-Wohnhäuser. Das zweite niedrige Gebäude links war die Hofschmiede von Paetz, später Novadnik. Hinten links der Turm der 1919 abgerissenen katholischen Sankt Lorenz Kirche. Im Vordergrund die Bahnstrecke nach Freienwalde. Der Weg über die Schienen führte zur Fischerbrücke (Bild 47).

46

Die Beamtenwohnhäuser im unteren Teil der Jägerstraße (1945 zerstört). Gleich hinter dem Weidevieh fließt von links nach rechts die alte Oder und wenige Meter dahinter in gleicher Richtung der Friedländer Strom, der weiter abwärts in den Hafen (Bild 63) mündet. Vor der Trockenlegung des Oderbruch stand dieses Gebiet den größten Teil des Jahres unter Wasser.

47

Die Fischerbrücke, in Verlängerung der Jägerstraße. Unter dieser Brücke verkauften die Fischhändler Conrad und Eichmann frisch gefangene Flussfische, die in großen Holzkisten unter Wasser gehalten wurden. Ein hochgezogener Holzkasten ist unter der Brücke erkennbar.

49

Der Stadtteil Alt - Kiez, ursprünglich eine alte wendische Fischersiedlung, deren 16 Fischerstellen nach der Trockenlegung des Oderbruch in Bauernhöfe umgewandelt wurden. Das Dorf Alt - Kiez war bis 1930 eine selbstständige Gemeinde und wurde dann in Wriezen eingemeindet. Letzter Gemeindevorsteher war Paul Strache.

50

Das Hotel "goldener Löwe" der Oderstraße 25, erbaut Ende des 13. Jahrhunderts. Langwieriger Besitzer war Herbert Deutschländer. In einer Nische über der Eingangstür begrüßt ein kleiner goldener Löwe die Eintretenden. Sitz mehrerer Stammtische und Vereinslokal des Vereins ehemaliger Wriezener Realgymnasiasten. Im Jahre 1945 zerstört.

51

In der Oderstraße, dort wo sich später das Lichtspieltheater "Capitol" befand, betrieb bis 1917 Heinrich Sommerfeld ein Lebensmittel-, und Einzelhandelsgeschäft mit weithin bekannter Weinstube, in der ein Stammtisch bekannter Bürger tagte. Auf dem Bild aus dem Jahre 1910 sind unter anderen abgebildet, sitzend von rechts nach links: Prokurist Johannes Steffen vom Bankhaus Simon, Dr. med. Fritz Jahn, Chefarzt des Krankenhauses (1919 in der Weinstube Wegener in der Oderstraße erschossen durch Amtsgerichtsrat Steinberg) und Getreidekaufmann Meding. Stehend von rechts: Brunnenbauer Mitethke, Heinrich Sommerfeld und Kaufmann "Baron" Heuser.