Durch das relativ hohe Gefälle, welches das Mühlenfließ unterhalb von Cöthen in Richtung Falkenberg überwindet, war hier der richtige Platz, um eine Mahlmühle mit oberschlächtigem Wasserrad zu betreiben.
Lange hat die Mühle aber nicht bestanden, denn kurz vor 1489 ist sie abgebrannt. Danach hatte das Kloster Chorin großes Interesse am Wiederaufbau einer Mahlmühle bei Falkenberg. In Regie des Klosters wurde eine neue Mühle weiter unten, kurz vor Falkenberg, am sogenannten Freigraben, aufgebaut und vom Kloster in Pacht gegeben. Obwohl die Mühle kurz vor Falkenberg stand, nannte der Volksmund sie immer noch die Cöthener Mühle.
Anno 1611 wird gemeldet, dass die Wassermühle ganz ruiniert sei, und im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wurden Cöthen und Falkenberg mehrmals gebrandschatzt, so dass auch die Mühle in dieser Zeit in Mitleidenschaft gezogen wurde. Erst ab 1670 wird die Mühle vom Müllermeister Peter Möller wieder betrieben. Weitere Besitzer: 1687 Peter Heinrich, 1700 Christian Brandenburg, 1706 Christian Bindo und 1769 Siegmund Müller.
Nach dem Erbpachtvertrag von 1756 waren die Dörfer Cöthen, Dannenberg und Falkenberg zu dieser Mühle zwangsmahlverpflichtet.
Von der Cöthener Mühle waren Meister Müller 1784 und Meister Fischer 1802 Mitglieder des Wriezener Müllergewerkes (Innung).
Leider wurde diese Mühle auch wieder durch Feuer vernichtet, es soll ein himmlischer Feuerstrahl (Blitz) in sie gefahren sein. Es wird angenommen, dass die Mühle beim großen Brand, welcher Falkenberg am 2. April 1817 traf, mit abgebrannt ist.
2. Die Kreismühle:
Der Aufbau einer völlig neuen und modernen Mühle erfolgte auf der gegenüberliegenden Seite der abgebrannten alten Mühle mit starken Fundamenten aus Feldsteinen und massiven Wänden Den Bauanfang dokumentiert ein im Fundament eingelassener halber Mühlstein mit der Aufschrift: F. W. Stolze Anno 1822. Der Mühlenneubau zog sich zehn Jahre hin, so dass die Mühle erst 1832 voll in Betrieb genommen werden konnte.
Der Freienwalder Kietzmüller Alfred Fredrich führte 1833 in einem Antrag an die Stadt Freienwalde, unter anderen Mühlen, auch die Falkenberger Mühle als Konkurrenz auf.
1923 hat der Oberbarnimer Kreistag beschlossen, die Falkenberger Getreidemühle für acht Jahre in Pacht zu nehmen. In dieser Zeit wurde die Mühle mit völlig neuer Mahltechnik ausgestattet. Daher stammt auch der Name Oberbarnimer Kreismühle. Für die Nutzung der Wasserkraft verwendete man nicht mehr das Wasserrad, sondern baute eine Turbine ein, welcher ein Wassergefälle von 8,5 Meter zur Verfügung gestanden haben soll. Die Leistung der Turbine betrug 10 PS. Wie man das Wasser vom Mühlenfließ zur Turbine geleitet hat, ist leider nicht überliefert. Als der elektrische Strom auch in Falkenberg angelegt wurde, kam zur Turbine noch ein Elektromotor von 60 PS als Antriebskraft hinzu. Die Mühle konnte nun in 24 Stunden 10 Tonnen Weizen oder 13 Tonnen Roggen vermahlen.
Bis 1945 bewirtschaftete eine Mühlengesellschaft (GmbH) unter Leitung von Meister Brenke die Mühle.
In der Nachkriegszeit verpflichtete 1948 die Gemeindeverwaltung Falkenberg Bürger zum Ausladen von Getreide auf dem Güterbahnhof in Eberswalde. Dieses Getreide war für die Mühle in Falkenberg bestimmt. Den Arbeitslohn bezahlte der Mühlenverwalter, Herr Lehmann, mit Naturalien (Graupengrütze).
Ein Großbrand vernichtete am 09. April 1950 das Mühlengebäude völlig. Die Falkenberger Feuerwehr hatte Schwierigkeiten bei der Brandbekämpfung. Die Feuerwehrleute hatten noch wenig Erfahrung mit der Bedienung ihrer neuen Motorpumpe. Die Pumpe konnte kein Wasser aus dem Fließ ansaugen, es verging wertvolle Zeit. Erst nach dem Eintreffen der Freienwalder Feuerwehr konnte Löschwasser aus dem Fließ zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Da war es aber leider schon zu spät, um die Mühle noch zu retten. Ein Wiederaufbau der Mühle erfolgte nicht mehr. Die Mauerreste wurden beseitigt und das verbliebene Wohnhaus im Bestand gesichert.
In der heutigen Zeit kann wieder von einem Ereignis von diesem ehemaligen Mühlenstandort berichtet werden. Die Mühlenstrasse zwischen Cöthener- und Eichholzstrasse musste wegen Unterspülung durch das Mühlenfließ, am 15.11.2000 für den Autoverkehr völlig gesperrt werden. Erst am 19.10.2004 konnte der Bau zur Regulierung des Mühlenfließes begonnen werden.
3. Das Wasserrad im Cöthener Park:
Seit dem Jahre 1721 sitzen die von Jena auf Cöthen, Dannenberg und Falkenberg. In der Zeit des Carl Friedrich von Jena, 1770 bis 1838, entstanden mehrere Bauten, welche noch bis in unsere Zeit wirken. Ab 1810 begann er mit dem Anlegen des sogenannten Cöthener Parks.
Um das reichliche Wasservorkommen unterhalb von Cöthen auszunutzen, ließ er an der Stelle, wo sich früher die erste Wassermühle befunden hatte, ein oberschlächtiges Wasserrad errichten und mit einer Schutzhütte umkleiden. Dieses Wasserrad trieb eine Pumpe an, die das Wasser durch ein Rohrsystem in einen Behälter pumpte, welcher sich oberhalb des Parks in einem Gebäude am Schloss befand. Vom Wasserbehälter versorgte man über Rohrleitungen das Gut, das Dorf Cöthen sowie die im Park entstandenen Wasserspiele mit dem nötigen Wasserdruck.
Theodor Fontane beschreibt in seinem Buch „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ im Teil „Das Oderbruch“ die Schönheiten des Cöthener Parks.
Das Wasserrad mit Pumpe soll bis 1953 das Schloss und Dorf mit Wasser versorgt haben. Nach dem Anschluss Cöthens an das zentrale Wasserversorgungsnetz verfiel diese Pumpenanlage und wurde später abgerissen.
Im Jahr 1990 gründeten Falkenberger und Cöthener Bürger einen Verein „Wasserrad e.V.“. Dieser setzte sich zum Ziel, Wasserrad und Wasserfall im Cöthener Park wieder instand zu setzen. Im Jahre1992 war dieses Ziel erreicht, Wasserfall und Wasserrad waren wieder funktionstüchtig.
4. Die Rote Mühle:
Wer auf der B 167 aus Richtung Bad Freienwalde nach Falkenberg kommt, erblickt als aufmerksamer Betrachter auf der linken Straßenseite nach der Kurve die „Rote Mühle“.
(andere Schreibweise: „Rothe Mühle“, die Herkunft des Namens ist unbekannt) Sie wird später von den Einheimischen auch „Bendlersche Mühle“ genannt. Der Cöthener Gutsherr Carl Friedrich von Jena baute sie im Jahre 1776 als adlige Mühle für die Broichsdorfer Kolonisten auf und vergab sie in Erbpacht. In einer alten Akte vom 13. März 1802 wird der Austausch von einem Stück Land am Hammerfließ festgeschrieben. Der Fischer Martin Malchow tauschte dieses Land mit dem Cöthener Gutsherrn Carl Friedrich von Jena. Ob damit das Land gemeint ist, worauf die Mühle stand, geht aus der Akte nicht hervor. Das Datum dieser Akte wird irrtümlich als Tag der Erbauung der Mühle angenommen. Laut dem Verzeichnis des Wriezener Müllergewerkes (Innung), hat der Müllermeister Christian Brauer von der Falkenberger „Roten Mühle“ 1784 der Müllerinnung angehört. Also ist diese Mühle schon vor 1784 errichtet worden.
Das am Fuße des Schmiedeberges aus einem Quellbruch hervorströmende Wasser wurde in einem vor der Mühle angelegten Mühlenteich angestaut und zum Antrieb eines eisernen oberschlächtigen Wasserrades mit einem Durchmesser von 9 Meter genutzt. Nach der Mühle
wird das Fließ als Hammerfließ bezeichnet (Falkenberger Einwohner nennen es auch Hammelfließ). Es erhielt wahrscheinlich seinen Namen von dem um 1584 in Falkenberg arbeitenden Eisenhammer. Über Standort, Betrieb und Dauer dieses Werkes ist nichts überliefert.
Unterhalb der Mühle, hinter dem Grundstück Freienwalder Strasse Nr. 5 vereinigt sich das Hammerfließ mit einem von rechts kommenden Seitenarm. Dieser Seitenarm entspringt in einem Erlensumpf rechts neben der alten Freienwalder Poststrasse (verlängerter Fontaneweg, auch Talweg zum Freienwalder Teufelssee). Das nun vereinigte Hammerfließ strömt an den rechts liegenden Kleingärten vorbei, durchfließt die Gartenstrasse und Eisenbahnlinie und fällt vor dem Reiherbusch in den Freienwalder Landgraben.
Nach Christian Brauer bekommen am 22. März 1802 die Brüder Carl Ludwig Huwe und Christian Friedrich Huwe die Mühle in Erbpacht überlassen. Am 27. August 1803 sind Christian Friedrich Huwe und seine Ehefrau Caroline Erbpächter der Mühle.
Am 23. Januar 1805 verkauft der Gutsherr Carl Friedrich von Jena die Mühle mit Wohnhaus und Scheune für 7000 Taler an den Mühlenmeister Ludwig Stabow und dessen Ehefrau Maria Augustine. Nachfolgend wird am 10. April 1811 der Mühlenmeister Johann Georg Seidel für 5600 Taler Besitzer.
Der Kietzmüller Albert Fredrich aus dem Hammerthal bei Freienwalde stellte 1833 an die Stadt einen Antrag auf Steuerminderung. In diesem Antrag behauptete er, dass er die Mühlenabgaben nicht mehr aufbringen könne, weil umliegende Mühlen ihm zu scharfe Konkurrenz machten. Er nennt unter anderen Mühlen auch die Rote Mühle in Falkenberg.
Im historischen Ortslexikon für Brandenburg wird 1840 für das Kolonistendorf Broichsdorf die Rote Mühle als Wassergetreidemühle genannt.
Am 25. Oktober 1853 erwirbt die Mühle eigentümlich Christian Friedrich Bochow, welcher sie später an Louis Schulz weiterverkaufte. Das Amtsgericht Wriezen musste 1858 gegen das Vermögen des Louis Schulz ein Konkursverfahren eröffnen. Die Mühle wurde versteigert und kommt 1864 in den Besitz des Mühlenmeisters Fritz Bendler. Fritz Bendler hat die Mühle zusätzlich zur Wasserkraft noch mit einer Dampfmaschine ausgerüstet und die Mahltechnik modernisiert.
1894 gab es zwischen den Gemeindeverwaltungen Falkenberg und Broichsdorf einen großen Verwaltungsstreit wegen der rechtlichen Zugehörigkeit der Roten Mühle. Eine Einigung kam nicht zustande, und dieser Streit fand erst 1929 mit der Zusammenlegung der Dörfer Amalienhof, Broichsdorf und Cöthen mit Falkenberg sein Ende.
Wie lange die Mühle mit Dampf arbeitete ist nicht überliefert. Als aber die Elektrifizierung auch Falkenberg erreichte, wurde die Mühle auf Elektroantrieb umgestellt. Die Dampfmaschine ging außer Betrieb und wurde ausgebaut und verkauft.
Der alte Müller Fritz Bendler verpachtete später die Mühle an den Meister Schirm, und als letzter Pächter wird Meister Rackow genannt.
Die Wasserkraft hat man zusätzlich noch mindestens bis 1950 genutzt, denn die Baufirma Wurl aus Falkenberg reparierte 1946 die Achse des Wasserrades. Der damalige Lehrling der Firma Wurl, Heinz Jahn aus Amalienhof, war bei dieser Reparatur zugegen.
Mit der Gründung der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) übernimmt diese die Mühle zum Zweck der Futtermittelherstellung. Zu dieser Zeit werden das eiserne Wasserrad und nicht mehr benötigte Mahltechnik ausgebaut, verschrottet oder verkauft.
Mit der Wende im Jahre 1990 geht die Mühle außer Betrieb und bleibt bis 1999 ungenutzt.
Im Jahre 1998 war es mir möglich, die Mühle auch innen zu besichtigen. Die alte Mahltechnik war noch größtenteils erhalten, und es standen noch von der ehemaligen Futtermittelherstellung Säcke mit getrocknetem Rübenschnitzel in der Mühle.
Der aus Norddeutschland stammende Müllersohn Hans-Hermann Kröger erwirbt 1999 das Grundstück mit Mühle. Am Pfingstmontag 2001 nimmt der neue Besitzer mit seiner Mühle zum ersten Mal am deutschen Mühlentag (Tag der offenen Tür) teil und wurde dabei vom Falkenberger Heimat- und Frauenturnverein tatkräftig unterstützt.
An diesem Tag stellt Herr Kröger den Besuchern sein zukünftiges Nutzungskonzept für die Mühle in Form von Zeichnungen und Erläuterungen vor. In der Mühle soll eine Erlebnisgastronomie mit Schaumühle und Mühlenmuseum entstehen. Moderne Ferienwohnungen und ein außen liegendes Wasserrad seien geplant.
Das Amt Falkenberg Höhe genehmigt 2001 dem Besitzer die Installation eines oberschlächtigen Wasserrades von 4 Meter Durchmesser. Mit der Errichtung dieses funktionslosen Wasserrades war im Jahre 2002 die Zimmereifirma Holmar Dreesen aus Westerdeichstrich beauftragt. In unregelmäßigen Abständen können die Falkenberger Bürger und Besucher das Drehen des Wasserrades in Augenschein nehmen.
Bis auf die jährliche Teilnahme am deutschen Mühlentag bleibt an den anderen Tagen im Jahr das Gebäude für das interessierte Publikum geschlossen. Der geplante behindertengerechte Aufgang zur Mühle lag Anfang 2005 noch wüst und die mehrfach angekündigte Erlebnisgastronomie mit Schaumahlen und Mühlenmuseum liegt wohl noch in weiter Ferne.
5. Die Papiermühle:
Am 17. März 1801 verhandelte der aus Sachsen gebürtige Fabrikant Johann Gottlieb Meißner mit Carl Friedrich von Jena, Eigentümer des Rittergutes zu Cöthen, wegen der Errichtung einer Papiermolle auf einem Grundstück am Tobberfließ. Der Hauptmann von Jena willigte ein und erteilte dem Fabrikant Meißner die Genehmigung zum Bau. Noch im gleichen Jahr begann Meißner mit der Errichtung der Papiermühle.
Zum Anfang erfolgte der Antrieb der Maschinen mit einer Wasserturbine. Das hierfür nötige Antriebswasser lieferte das Tobberfließ. Dieses Fließ entspringt aus mehreren Quellen, welche hinter der Papiermühle in den ganz von Bergen eingeschlossenem Tobbergrund liegen. Im Mühlenteich wird das Fließ aufgestaut und das Wasser über Rohrleitungen der Turbine zugeführt. Danach verlässt des Antriebswasser die Mühle unterhalb und fließt im Mühlengraben durch die Bundesstrasse B 167, rechts am Bahndamm entlang und vereinigt sich dann mit dem Klingenden Fließ. Mit dem abfließenden Antriebswasser entsorgte man auch die gesamten Abwässer der Papiermühle, daher wurde der Mühlengraben auch als Schlammgraben bezeichnet.
Der mit dem Klingenden Fließ vereinigte Schlammgraben durchfließt die Bahnlinie Freienwalde – Eberswalde und mündet danach in den Bubber.
Im Jahr 1873 wird an die Papiermühle eine Villa angebaut, welche als Wohn- und Verwaltungsgebäude genutzt wurde. Die hauptsächliche Produktion ist zu dieser Zeit Papier und Papiertüten.
Der aus Galizien stammende jüdische Fabrikant Leopold Lask übernimmt 1880 die nun schon zur Fabrik herangewachsene Papiermühle.
Ein Brand vernichtet 1886 große Teile der Fabrik, und nach dem Wiederauf- und Umbau wird die Produktion auf Pappe umgestellt. Zur Pappenherstellung verwendete man nur Altpapier und Lumpen.
Nach dem Tod von Leopold Lask im Jahre 1905 übernimmt die Leitung der Fabrik die Familie Lask. Als aber 1921 auch Frau Lask verstirbt, wird 1922 die Fabrik und das gesamte Anwesen an die jüdische Familie Cohrs verkauft. Unter Cohrs erfolgten der Einbau einer Dampfmaschine, die Errichtung eines 44 Meter hohen Schornsteines und die Modernisierung der Papierherstellungsmaschinen.
Auf Grund der Judenverfolgung in Nazideutschland muss die Familie Cohrs 1938 nach Amerika emigrieren. Die Fabrik wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ein Dr. Stössel ist bis zur kriegsbedingten Einstellung der Produktion 1944 Werkleiter der Fabrik.
Nach dem 2. Weltkrieg wird die Papierfabrik in Volkseigentum (VEB) überführt, und es erfolgt die Wiederaufnahme der Produktion.
Im Jahr 1969 wird die unrentabel gewordene Papierproduktion eingestellt. Ab dieser Zeit nutzten das Versorgungskontor für Papier- und Bürobedarf Berlin und der VEB Bildpostkarten Nordhausen die Räumlichkeiten zu Lagerzwecken.
Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten übernimmt die Treuhand- Liegenschaftsgesellschaft den volkseigenen Betrieb und schreibt ihn 1992 zum Verkauf aus. Bis 1998 werden Kaufangebote und Nutzungskonzeptionen von der Treuhand geprüft. Da sich kein Käufer und Nutzer für dieses Objekt findet, wird am 14. September 1998 der Antrag zum Abriss der gesamten Fabrik gestellt. Im November 1998 beginnt dann der Abriss durch ABM-Kräfte und am 14. April 1999 wird der 44 Meter hohe Schornstein gesprengt. Damit war das letzte Überbleibsel der Papierfabrik gefallen. Das Gelände wurde vom Bauschutt geräumt und das Tobberfließ anschließend auf dem Areal der Fabrik freigelegt und mit einem Bauzaun gesichert. Seitdem liegt das gesamte Grundstück ungenutzt.
6. Die Windmühlen:
Das Dorf Broichsdorf fand erstmals 1791 seine schriftliche Erwähnung. Es war eine Siedlung mit Kolonisten des von Jenaschen Gutes Cöthen und wurde schon 1776 angelegt.
Neben der Roten Mühle besaßen die Broichsdorfer noch eine Bockwindmühle und eine kleine gemauerte Holländer Windmühle.
Der Standort der Bockwindmühle war unterhalb der Ernst-Thälmann-Strasse Nr. 39 in den Wiesen auf einem aufgeschütteten Hügel. Dieser Hügel mit Zufahrt ist noch erhalten. Das Jahr der Errichtung ist unbekannt und die Mühle soll bis zum Jahr 1900 gestanden haben. Als letzter Besitzer dieser Mühle wird Herr Sonnenburg genannt. Der heutige Besitzer dieses Grundstückes, Herr Willi Bemke, konnte zur Geschichte der Mühle keine Angaben machen.
Die gemauerte kleine Holländer Windmühle mit Drehturm hat im oberen Teil des Grundstückes Ernst-Thälmann-Strasse Nr. 15 gestanden. Sie soll noch vor der Roten Mühle angelegt worden sein. Die Errichtung des dazugehörigen Wohnhauses liegt urkundlich im Jahre 1772. Das gesamte Grundstück mit Mühle verkaufte 1932 Michel Reetz an Paul Goldbach und es blieb bis heute im Besitz der Familie Goldbach. Die Mühle war bis 1941 noch in Betrieb und ist 1945 durch Kriegshandlungen beschädigt und 1946 abgetragen worden. Bei einer Spurensuche im Jahr 2001 am ehemaligen Mühlentandort, konnte noch ein alter Mahlstein neben dem Mühlenfundament liegend gefunden werden.
Im Besitz der Frau Annemarie Sydow aus der Ernst-Thälmann-Strasse Nr. 39 in Falkenberg befindet sich eine Bildpostkarte, worauf diese Mühle am rechten Rand erkennbar ist.