Aus Richtung Oderberg kommend erreicht man Hohensaaten, das erstmals 1258 urkundlich erwähnt wurde, am Besten. Nördlich davon schließt sich das Untere Odertal an. Schiffe fahren hier durch die Ostschleuse in die Oder und passieren die Westschleuse in die Hohensaaten-Friedrichstaler Wasserstraße. Mit dem Fahrrad kann man von hier aus über den Oder-Neiße-Radweg bis nach Ückermünde am Oderhaff fahren oder über Frankfurt (Oder) und Zittau bis ins böhmische Reichenberg (Liberec). Empfehlenswert ist eine Rundtour über Bralitz und Schiffmühle nach Hohenwutzen, entlang der Neuenhagener Insel, weiter an Oder und Alter Oder zurück nach Oderberg.
Ursprünglich lag Hohensaaten an einem Zusammenschluss zweier wichtiger Wasserstraßen. Zum einen an der Neuen und im Zuge des Ausbaues des Finowkanals an der kanalisierten Alten Oder. Dadurch reicht die Wasserstraße von der Ostsee über Stettin bis nach Berlin.
In Hohensaaten zweigt die Alte Oder von der Neuen ab. Erwähnenswert ist das geniale Schleusensystem, dass eine Art Kreuzung für die unterschiedlichen Wasserstände bildet. Die Westschleuse mündet in die Hohensaaten-Friedrichstaler-Wasserstraße, die zum ehemaligen Hohenzollern-Kanal, heute Oder-Havel-Kanal führt, der dann in den Finowkanal abzweigt. Die Ostschleuse hingegen mündet in die Neue Oder. Durch das Schließen der Deichlücke 1849 zwischen Hohenwutzen und Hohensaaten entstand das erste Wehr und die erste Schleuse. Das Oderbruch wurde über diesen parallel zur Oder verlaufenden etwa 17 Km langen Kanal zusätzlich entwässert und die letzten Meliorationsarbeiten im Oderbruch waren damit zu Abschluss gekommen.
Die im Ortszentrum gelegene evangelische Kirche wurde von 1858 bis 1860 nach Plänen des königlichen Baumeisters Friedrich August Stüler im neugotischen Stil errichtet und von 1993 bis 2001 restauriert.
Nach Hohenwutzen gelangt man über die einzige hocherhobene Dammstraße. So kann man sich einige wenige Kilometerlang als Deichgraf fühlen. Allerdings beherbergt dieser Damm noch einige Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Bislang wurden auf etwa 3 Kilometer Dammabschnitt 61 Panzerfäuste, 28 Granaten und über 11.000 Stück Munition gefunden.
Mit der Trockenlegung des Oderbruchs begann 1747 der Bau des neuen Oderlaufs am Krummen Ort durch die engste Stelle des Neuenhagener Sporns. Erst seit dieser Zeit spricht man von der Neuenhagener Insel. Eröffnet wurde der Kanal am 2. Juli 1753. Mit dem Bau des neuen Dorfes direkt am Krummen Ort begann man dann 1755, etwa 3 Kilometer vom alten Hohenwutzener für das Oderbruch typisches Rundlingsdorf entfernt. Zwischen den beiden Dörfern entstand 1789 die überwiegend von Schiffern bewohnte Siedlung Hohenwutzener Sand.