Als größtes Kolonistendorf im Oderbruch wurde Neutrebbin zwischen 1754 und 1756 mit 131 Familien errichtet. Alttrebbin und auch Neutrebbin spiegeln die preußische Vergangenheit wieder. Aus Richtung Neufriedland kommend findet man zunächst den Ortteil Grube, der etwas höher liegt als das umliegende Land und deshalb von Hochwassern verschont geblieben ist. Hier findet man auch die Spuren den Markgrafen Carl wieder, der neben anderen Orten wie Carlsfelde (heute Sietzing) und Carlsburg (heute Wuschewier) auch Carlshof(heuteGrube) anlegen ließ. Nur der Friedhof zeugt heute noch von der einstigen Eigenständigkeit Grubes.
Die Mitte des Ortes Neutrebbin bildet der Kirchbau von 1816, der nach dem Abriss der alten baufälligen Kirche entstanden ist, wie es fast allen Bauten der anfänglichen friederizianischen Kolonisation erging. Beinahe kleinstädtisch wirk das Dorf in der Nähe des Bahnhofes, wo man auf villenartige, zweigeschossige Bürgerhäuser mit schmiedeeisernen Balkonen trifft. Das 1896 erbaute stattliche, wilhelminische Postgebäude steht schräg gegenüber, sodass man sich kurzzeitig im kolonialen Deutschland wieder findet.
Einer der einträchtigsten Erwerbszweige wurde gegen 1855 die Gänsemast. Als Magergans gekauft mästete man hier die Gänse zu stattlichen Weihnachtsbraten. Der hiesige Gänsemarkt war der zweitgrößte Markt nach dem wohl größten in Berlin-Rummelsburg. Zwanzig bis Dreißigtausend Gänse täglich wurden kurz vor Weihnachten von Neutrebbin nach Berlin befördert, wobei der Bau des Bahnhofs 1876 diese Entwicklung weitgehend gefördert hat. Hierauf lässt sich auch der offensichtliche Wohlstand einiger Neutrebbiner zurückführen, denn Neutrebbin zählte zu den bedeutendsten Gänsemästereien Preußens.
In der im Ort befindlichen Bettfederfabrik wurden auch die anfallenden Gänsefedern verarbeitet. Bis 1912 steigerte man die Verarbeitung der Gänse auf nahezu 2 Millionen Gänse jährlich. Die Gössel wurden lautstark schnatternd durch die Straßen zu den einzelnen Mästereien getrieben. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden auch Hühner und Kaninchen in Neutrebbin geschlachtet und verarbeitet. Heute werden in einem Betrieb bis zu 7,5 Millionen Enten verarbeitet, die zu einem Teil in der Region aufgezogen werden. Von privaten Züchtern kann man noch heute Weihnachtsgänse erwerben, wobei der Kilopreis mittlerweile bei 11,00 EUR (2007) liegt. Da sich der Weizenpreis in einem Jahr nahezu verdoppelt hat, wird das wohl noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein.
Die eigene Poststation wurde 1856 im Ort eröffnet. Einmal täglich wurden die Briefe und Pakete mit einem kleinen Fuhrwerk, der Kariolspost nach Wriezen befördert.
Neutrebbin zeigt mit einem Denkmal Sympathie für den königlichen Oderbruch-Gönner Friedrich II. Das Original des Denkmals verschwand leider in den 50-er Jahren in der Versenkung. Deshalb muss sich Neutrebbin anders als Letschin mit einem Nachguss von 1994 zufriedengeben. Bei dem Diebstahl des Denkmals in den 50-ziger spricht an von politisch motivierten aus dem nahegelegenen Buckow in der märkischen Schweiz